Diana Tübke

Über Diana Tübke

Hi, hier schreibe ich für dich, Diana Tübke - erfahrene Personalmanagerin, Führungskräfteentwicklerin, Coachin, Trainerin und zweifache Mutter mit einer Passion für moderne Führung & echte Chancengleichheit. Willst du mehr über mich erfahren? Dann schau doch mal hier vorbei.

Diana Tübke

Finde deine Alternative zur Teilzeitfalle

Und lass dich von 13 Ideen inspirieren, wie Kind und Karriere auch für dich funktionieren können.

Karriere und Vereinbarkeit

Starke Eltern-Kind-Bindung durch gemeinsame Teilzeit

Judith & Tobi

Starke Eltern-Kind-Bindung durch gemeinsame Teilzeit

Von Diana Tübke

Elternzeit Possibility Models Judith & Tobi (1200 x 700 px).png

Judith und Tobi haben einen vierjährigen Sohn und leben ein partnerschaftliches Elternmodell. Judith hat sich mit der mindGift AKADEMIE selbstständig gemacht und Tobi verantwortet die Leitung einer OGS. Beide arbeiten in Vollzeit.

In meinem Gespräch teilen sie mit uns, wie sie ihre Elternzeit geplant haben, welchen Hindernissen sie begegnet sind und wovon sie heute noch profitieren.

 

Judith und Tobi, vielen Dank, dass ihr eure Geschichte mit uns teilt. Beschreibt bitte kurz, wie euer Vereinbarkeits-Setup heute aussieht.

Wir arbeiten beide in Vollzeit und haben einen Prozess zur aktiven Elternschaft gemeinsam gemeistert. Es ruckelt ab und zu, wie es im Leben so ist. Wir beide durften an unseren neuen Rollen wachsen und ins Reflektieren kommen.

 

Was war euch bei der Elternzeitplanung wichtig?

Mir war es wichtig, Muttersein und den Wunsch nach beruflicher Selbstverwirklichung in Einklang zu bringen. Mein Mann und ich hatten beide die Bereitschaft, nicht nur den Wunsch, ein gleichberechtigtes Elternpaar zu sein, sondern auch die Haltung. Ich durfte lernen, Verantwortung abzugeben, meine Kindheitsprägungen und auch Rollenbilder zu reflektieren. Auch lerne ich immer noch, mein Mann hat seinen Weg als Vater und er muss nicht meinen gehen. Mein Mann lernte seine Bedürfnisse zu äußern, Verantwortung zu übernehmen und seine Vorstellungen des Vaterseins zu entdecken, wie vor mir durchzusetzen.

 

Wo habt ihr euch informiert?

Bei der Elterngeldstelle.

 

Hattet ihr Vorbilder oder Eltern im Freundeskreis, von denen ihr euch etwas abgucken konntet?

Nein.

 

Wie sah eure Elternzeitaufteilung aus?

Zwei Monate gemeinsame Elternzeit, 12 Monate Judith und sechs Monate beide Teilzeit in Elternzeit.

 

Hattet ihr Zweifel, ob das alles so funktionieren würde, oder wart ihr zu 100 % überzeugt von eurem Plan?

Wir hatten Angst, es finanziell nicht stemmen zu können. Ein großer Teil unserer Rücklagen musste verwendet werden.

 

War es diese Sorge rückblickend wert oder habt ihr euch manchmal gewünscht, ihr hättet es anders gemacht?

Die Sorgen waren nicht grundlos. Es ist nicht schön, den Wert eines Kindes mit Zahlen zu sehen. Jedoch stimmt der Satz: „Ein Kind kostet“. Große Urlaube, Ersparnisse oder auch zeitliche Ressourcen sind knapp.

UND: Es war alles wert. Wichtig ist, hier die kleinen Dinge zu sehen. Meinen Sohn und meinem Mann neben mir schlafend zu sehen, meinen Sohn in sein Leben begleiten zu sehen und mich immer mehr wachsen zu sehen, das ist es wert

 

Wie hat euer Umfeld auf eure Pläne reagiert? Gab es Gegenwind aus der Familie, dem Freundeskreis oder von euren Arbeitgebern?

“Du wirst nie einen Mann finden, der deine „Emanzenansichten“ mitträgt.”

“Jeder Mann ist so und du hast es dir doch ausgesucht. Meinst du, dein Vater ist anders?”

“Ich möchte nicht, dass meine Töchter arbeiten.”

So bin ich aufgewachsen. Dafür, dass ich “alles haben will” ist kein Verständnis seitens meiner Familie vorhanden.

Meine Schwiegermutter wirft mir vor, dass mein Mann “so viel im Haushalt” machen muss, denn “er arbeitet doch so viel”. Faktisch arbeite ich mehr und übernehme den gesamten Mental Load. Mein Mann ist in klassischen Rollenverteilungen aufgewachsen.

 

Habt ihr einen Weg für euch gefunden, damit umzugehen?

Es war nochmal ein Prozess erwachsen zu werden. Gelernt haben wir, unsere Familienwerte zu entdecken, unsere kleine perfekte Welt aufzubauen und ganz klare Grenzen „Außenstehenden“ gegenüber zu setzen. Es ist unser Leben, es ist unsere Familie und wir lieben es genauso.

 

Wusstet ihr zum Zeitpunkt der Elternzeitbeantragung bereits, ob bzw. ab wann ihr euer Kind in eine Betreuungseinrichtung geben wolltet, oder hat sich diese Entscheidung erst im Laufe der Elternzeit ergeben?

Ja, wussten wir. Es war jedoch eine finanzielle Entscheidung, unseren Sohn mit 1,6 Jahre in die KiTa zu geben.

 

Oft mangelt es zum Zeitpunkt der Elternzeitbeantragung an der Planbarkeit von Kinderbetreuung. Wie sicher war zu dem Zeitpunkt eurer Elternzeitanträge die Kinderbetreuung?

Wir hatten Glück. Wir haben zeitnah einen U3 Platz in einer Kita bekommen und sehr aktive Großeltern. So aktiv, dass wir auch hier „Nein“ sagen lernen dürfen, wenn wir Zeit für uns möchten.

 

Habt ihr eure Elternzeit so umgesetzt, wie ihr sie geplant habt oder musstet bzw. wolltet ihr im Laufe der Zeit etwas anpassen?

Genau so!

 

Was war rückblickend die beste Entscheidung, die ihr getroffen habt?

Die Zeit zu nutzen, meinen beruflichen Traum wahr zu machen. Die Chance zu haben, als Paar miteinander und aneinander wachsen zu dürfen.

 

Gibt es etwas, von dem ihr sagen würdet, dass ihr heute noch davon profitiert?

Paarberatung angenommen zu haben. Die Bindung zu unserem Sohn ist bei Vater und Mutter stark. Unsere Elternzeit lag komplett in der Coronazeit. Durch die Einschränkungen war die Elternzeit sehr ruhig und wir konnten uns intensiv auf uns als Familie konzentrieren. Die Einschränkungen waren dadurch manchmal auch mehr Segen als Fluch. So sehe ich es zumindest als Vater.

 

Gibt es etwas, das ihr rückblickend anders machen würdet? Warum?

Ich als Mutter würde mich mental mehr mit der Rolle als Mutter auseinandersetzen. Auch, dass ein Kind zu haben nicht nur schön sein darf. Mein Mann wäre gerne länger in Elternzeit, was wir uns nicht leisten können.

 

Wenn werdende Eltern auch den Wunsch haben, ihre Elternschaft partnerschaftlich anzugehen und euch um einen Tipp bitten – was würdet ihr ihnen raten?

Macht einen Vorbereitungskurs bei der mindGift AKADEMIE Es ist okay, sein altes Leben zu vermissen und hört nicht auf das Außen.

Judith und Tobi, vielen Dank für die Einblicke in euer Familienleben und in eure inspirierende Elternzeitgestaltung.

Ich wünsche euch weiter viel Erfolg und eine wundervolle Zeit als Familie!

 

Banner Freebie E-Mail Guide für werdende Eltern.png