Diana Tübke

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Karriere und Vereinbarkeit

4 Monate Papa-Elternzeit mit anschließender Unterstützung durch die Großeltern

Aus der Reihe „Elternzeit Possibility Models“
Nikola & Michael

4 Monate Papa-Elternzeit mit anschließender Unterstützung durch die Großeltern

Von Diana Tübke

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Nikola und Micha haben ein dreijähriges Kind. Beide arbeiten Vollzeit mit 40 Wochenstunden und teilen sich die Care-Arbeit untereinander auf. Nikola arbeitet als Account Managerin im Sales-Bereich und ist nach dem Mutterschutz wieder in ihren Job eingestiegen, während Micha die ersten 4 Lebensmonate in Elternzeit war. Im Anschluss ist er mit einer 4-Tage-Woche wieder in seinen Job als wissenschaftlicher Mitarbeiter eingestiegen. Ihr Kind haben sie bis zum 1. Geburtstag mit der Unterstützung ihrer Eltern und den flexiblen Arbeitsbedingungen der Pandemie betreut.

 

Nikola und Micha, vielen Dank, dass ihr eure Geschichte mit uns teilt. Beschreibt bitte kurz, wie euer Vereinbarkeits-Setup heute aussieht.

Wir arbeiten aktuell beide 40 Wochenstunden.

 

Was war euch bei der Elternzeitplanung wichtig?

Michael war es wichtig, direkt von Anfang an aktiv beim Kind zu sein, aber trotzdem nicht zu lange aus dem Job auszusteigen. Nikola hatte die Erwartung, die Vereinbarkeit zwischen Job und Kind durch flexible Arbeitsbedingungen im Home Office gut managen zu können.

Für beide war natürlich auch der finanzielle Aspekt relevant, da Nikola zu diesem Zeitpunkt deutlich mehr verdiente als Michael.

Nikolas Eltern übernahmen ab dem 4. Monat die komplette Betreuung.

 

Wo habt ihr euch informiert?

Durch Gespräche mit Freunden in ähnlichen Situationen und online.

 

Hattet ihr Vorbilder oder Eltern im Freundeskreis, von denen ihr euch etwas abgucken konntet?

Auch Nikola wurde komplett von ihrem Vater und ihrer Großmutter betreut, während ihre Mutter arbeiten ging.

Michael hat einfach schon immer eine partnerschaftliche Beziehung bevorzugt, das gilt auch für die Betreuung des Kindes.

 

Wie sah eure Elternzeitaufteilung aus?

Michael hat gleich zu Beginn 4 Monate Elternzeit genommen und danach seine Arbeitszeit so reduziert, dass er bis zum ersten Geburtstag unseres Sohns einen Tag pro Woche frei hatte. Nikola hat nur während des Mutterschutzes nicht in ihrem Job gearbeitet.

Jetzt überlegen wir, ob wir nach drei Jahren noch einmal ein paar Monate Elternzeit nehmen, um zu verreisen.

 

Hattet ihr Zweifel, ob das alles so funktionieren würde, oder wart ihr zu 100 % überzeugt von eurem Plan?

Durch die Unterstützung der Großeltern und das Home-Office für beide während der Pandemie waren wir uns sicher, dass es funktionieren würde.

 

Wie hat euer Umfeld auf eure Pläne reagiert? Gab es Gegenwind aus der Familie, dem Freundeskreis oder von euren Arbeitgebern?

Gegenwind gab es keinen. Viele Freunde und Bekannte waren überrascht über die Aufteilung.

Wir haben unsere Gründe dann kommuniziert und gut war’s. Die Überraschung der Freunde war ja zu erwarten.

 

Oft mangelt es ja zum Zeitpunkt der Elternzeitbeantragung an der Planbarkeit von Kinderbetreuung. Wie sicher war zu dem Zeitpunkt eurer Elternzeitanträge die Kinderbetreuung?

Sehr sicher durch die Großeltern.

 

Habt ihr eure Elternzeit so umgesetzt, wie ihr sie geplant habt oder musstet bzw. wolltet ihr im Laufe der Zeit etwas anpassen?

Wir haben sie so umgesetzt wie geplant. Der Plan nach drei Jahren nochmal zu reisen, ist erst später entstanden.

 

Was war rückblickend die beste Entscheidung, die ihr getroffen habt?

Das Kinderkriegen einfach als etwas Natürliches und als nächsten Schritt zu sehen, ohne sich so viele Gedanken über die Optimierung für das Kind zu machen. Der Austausch mit den Großeltern als andere Generation und die seltenen Babykurse und Spielplatzbesuche haben dabei sicher auch geholfen.

 

Gibt es etwas, von dem ihr sagen würdet, dass ihr heute noch davon profitiert?

Unser Kind hat eine tolle Beziehung zu Michael und er hat durch die vier Monate die Bestätigung bekommen, dass er easy mit unserem Kind zurecht kommt. Dadurch gab es zwischen uns nie Überlegungen, ob die Mama mal was mit Freunden machen kann und der Papa das Kind ins Bett bringt oder Ähnliches.

Dadurch ist unser Sohn, glaube ich, auch sehr selbstbewusst in der Kommunikation mit anderen: Egal ob Babysitter oder Großeltern – er kommt mit allen klar und sie dürfen ihn ins Bett bringen.

 

Gibt es etwas, das ihr rückblickend anders machen würdet?

Nikola denkt sich, dass ihr Körper vielleicht noch mehr Ruhe zur Erholung gebraucht hätte und sie mehr Elternzeit hätte nehmen sollen. Drei Monate nach der Geburt hatte sie einen Bandscheibenvorfall, der sie bis heute begleitet.

An sich haben viele Dinge dazu beigetragen, dass wir es in der Situation nicht anders gemacht hätten (Arbeitgeber, Pandemie).

 

Wenn werdende Eltern auch den Wunsch haben, ihre Elternschaft partnerschaftlich anzugehen und euch um einen Tipp bitten – was würdet ihr ihnen raten?

Nicht zu denken, der Mann wird in den ersten Monaten nicht benötigt.

Bei Nikola hat es z.B. mit dem Stillen nicht so geklappt und durch das Abpumpen usw. hatte Michael auch die Möglichkeit, sein Kind zu füttern und zu kuscheln. Aber auch wenn das Stillen gut klappt, kann es Möglichkeiten geben, wie z.B. ins Bett bringen oder ähnliches, wo sich der Vater einbringen kann. Das und der Haushalt waren auch für Nikola eine große Erleichterung, sich nach der Geburt mehr um sich selbst kümmern zu können.

 

Nikola und Michael, vielen Dank für die offenen Einblicke in eure Elternzeitgestaltung und eure Erfahrungen. Euer Beispiel zeigt, wie individuell die erste Zeit mit Kind gestaltet werden kann und ist mit Sicherheit für das eine oder andere Paar eine wertvolle Anregung.

Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg im Beruf und alles Gute für euch und eure Familie!

 

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