Diana Tübke

Über Diana Tübke

Hi, hier schreibe ich für dich, Diana Tübke - erfahrene Personalmanagerin, Führungskräfteentwicklerin, Coachin, Trainerin und zweifache Mutter mit einer Passion für moderne Führung & echte Chancengleichheit. Willst du mehr über mich erfahren? Dann schau doch mal hier vorbei.

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Karriere und Vereinbarkeit

Partnerschaftliche Elternschaft mit selbstständiger Mutter und einer 100%-Vater-Elternzeit

Aus der Reihe „Elternzeit Possibility Models“
Kathrin & Steffen

Partnerschaftliche Elternschaft mit selbstständiger Mutter und einer 100%-Vater-Elternzeit

Von Diana Tübke

Elternzeit Possibility Models- Kathrin und Steffen (1).png

 

Kathrin und Steffen haben zwei Kinder im Alter von 1 und 6 Jahren. Sie teilen sich Care- und Erwerbsarbeit 50:50 auf und arbeiten jeweils gleich viele Wochenstunden in Teilzeit. Die Elternzeit ihres 2. Kindes hat Steffen zu 100 % übernommen und Kathrin konnte dank der Flexibilität ihrer Selbstständigkeit einen großen Teil davon mit erleben.

Steffen ist Projektleiter im gemeinnützigen Sektor und Kathrin arbeitet als selbstständige Trainerin und Marketingberaterin.

 

Kathrin und Steffen, vielen Dank, dass ihr eure Geschichte mit uns teilt. Beschreibt bitte kurz, wie euer Vereinbarkeits-Setup heute aussieht.

Wir arbeiten aktuell beide 25 Wochenstunden in Erwerbsarbeit. Ab September werden wir mit Start eines Kitaplatzes unserer Stunden aufstocken. Steffen auf 32 und Kathrin auf 35 Stunden.

 

Was war euch bei der Elternzeitplanung eures 2. Kindes wichtig?

Wir wollten, dass die Elternzeit möglichst stressfrei für uns abläuft. Jeder von uns hatte ein paar Wünsche aus der ersten Elternzeit, Kathrin wollte z.B. gerne weiter arbeiten und Steffen konnte sich gut vorstellen eine längere Zeit in Elternzeit zu gehen, als beim ersten Mal, da waren es 5 Monate.

 

Wo habt ihr euch informiert?

Gar nicht so richtig, da es unsere zweite Elternzeit war. Aber natürlich haben wir in den letzten Jahren immer mal wieder Artikel gelesen, wie es andere machen.

 

Hattet ihr Vorbilder oder Eltern im Freundeskreis, von denen ihr euch etwas abgucken konntet?

Wir haben davon profitiert, dass inzwischen viele Freunde auch in Elternzeit waren und auch einige davon sehr gleichberechtigt sind. Gleichzeitig haben wir auch einige Beispiele, bei denen es eher klassisch abläuft und da haben wir dann auch gemerkt, dass die Aufteilung für uns als Paar nicht passen würde.

 

Wie sah eure Elternzeitaufteilung aus?

Steffen hat 100 % der Elternzeit übernommen und Kathrin 0%. Aber dank der Selbstständigkeit war Kathrin trotzdem sehr viel zu Hause.

 

Hattet ihr Zweifel, ob das alles so funktionieren würde, oder wart ihr zu 100 % überzeugt von eurem Plan?

Eigentlich hatten wir keine Zweifel, aber ein bisschen Respekt davor, wie es für Steffen sein könnte nur zu Hause zu sein und andersherum, wie Kathrin es schaffen kann, voll zu arbeiten und trotzdem ja sehr eingespannt, z.B. bei den Nächten, zu sein.

 

Wie hat euer Umfeld auf eure Pläne reagiert? Gab es Gegenwind aus der Familie, dem Freundeskreis oder von euren Arbeitgebern?

Es hat überhaupt keinen Gegenwind gegeben. Vor dem Gespräch mit Steffens Chefin hatten wir ein bisschen Respekt, aber sie war sehr positiv und unterstützend.

 

Oft mangelt es ja zum Zeitpunkt der Elternzeitbeantragung an der Planbarkeit von Kinderbetreuung. Wie sicher war zu dem Zeitpunkt eurer Elternzeitanträge die Kinderbetreuung?

Relativ sicher, da wir einen Platz in der Kita unserer Tochter bekommen konnten. Allerdings erst deutlich später als gewünscht, weil die Kita erst im August startet, sodass klar war, dass wir nach Ende der Elternzeit von Steffen eine weitere Lösung brauchen. Hier schraubt Kathrin ihre Stunden nun runter und Steffen geht auch erst mal mit reduzierter Stundenanzahl zurück.

 

Habt ihr eure Elternzeit so umgesetzt, wie ihr sie geplant habt oder musstet bzw. wolltet ihr im Laufe der Zeit etwas anpassen?

Unser Sohn ist überraschend drei Monate zu früh auf die Welt gekommen, sodass die Elternzeit von Steffen direkt nach seinem Weihnachtsurlaub begann und nun auch vier Monate länger als geplant war. Kathrin wollte ursprünglich 8 Wochen Mutterschutz machen, da es hier aber dann keine Vorbereitungszeit gab, ist der leider komplett ausgefallen.

 

Was war rückblickend die beste Entscheidung, die ihr getroffen habt?

Die Entscheidung für eine 100% Elternzeit von Steffen. In Kombination mit der sehr flexiblen Selbstständigkeit hatten wir als Familie ein wirklich sehr besonderes Jahr.

 

Gibt es etwas, von dem ihr sagen würdet, dass ihr heute noch davon profitiert?

Als Familie haben wir sicherlich davon profitiert. Wir haben die Nachmittage oft zu viert verbracht und gefühlt war diese Elternzeit deutlich entspannter als die erste.

 

Gibt es etwas, das ihr rückblickend anders machen würdet?

Eigentlich würden wir es wieder so machen. Für Kathrin war es zum Teil schon sehr anstrengend, weil unser Sohn das erste Jahr nur 1-2 Stunden am Stück geschlafen hat und es tagsüber aber leider keine „schlaf, wenn das Baby schläft“ Möglichkeit gegeben hat.

 

Wenn werdende Eltern auch den Wunsch haben, ihre Elternschaft partnerschaftlich anzugehen und euch um einen Tipp bitten – was würdet ihr ihnen raten?

Denkt nicht allzu viel nach, was alles nicht geht. Es geht oft mehr, als man denkt. Man sollte sich einfach überlegen, welche Wünsche ihr habt und was für euch als Familie am besten passt.

 

Kathrin und Steffen, vielen Dank für die offenen Einblicke in eure Elternzeitgestaltung und eure Erfahrungen. Ihr seid ein weiteres tolles Beispiel für die Vielzahl an Möglichkeiten, die Familien nutzen können, um das für sich am besten passendste Modell zu finden.

Ich wünsche euch weiter viel Erfolg im Job und alles Gute für euch als Familie!

 

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